Thomas Gehring ist bildungspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen. Bei einem Besuch in Bamberg, wo er an der Universität seinen Gesetzentwurf zur Lehrerbildung vorstellt, sprechen Thomas und Ursula Sowa über Ideen für bessere Schulen.
Was muss sich an der Bildung von Lehrkräften in Bayern ändern?
Thomas Gehring:
"Auf die Lehrkräfte kommt es an, sie müssen möglichst gut ausgebildet sein. Das macht die Qualität von Schulen aus, wenn Lehrerinnen und Lehrer wirklich gut sind. Deswegen müssen wir die Lehrerbildung in Bayern verändern.
Wir müssen uns mehr mit den Themen Integration, Inklusion und Unterschiedlichkeit der Schüler beschäftigen. Sie müssen pädagogisch und didaktisch besser ausgebildet werden. Die Ausbildung muss für manche Studiengänge länger sein. Und sie müssen nicht mehr ausgebildet sein nach bestimmten Schularten, denn sie unterrichten nicht Schularten sondern Kinder und Jugendliche. Sie unterrichten 13-Jährige oder 8-Jährige oder 17-Jährige. Deswegen brauchen wir eine Stufenlehrerausbildung, orientiert an der Altersstufe der Schülerinnen und Schüler."
Was würde sich für angehende Lehrkräfte durch den grünen Gesetzentwurf verändern?
Thomas Gering:"Nach unserem Gesetzentwurf wird es Bachelor und Masterstudiengänge geben. Im Bachelor geht es vor allem um die pädagogischen, didaktischen, erziehungswissenschaftlichen Themen zu bearbeiten die in allen Schulen eine Rolle spielen.
Was würde sich für angehende Lehrkräfte durch den grünen Gesetzentwurf verändern?
Im Master geht es dann, nachdem man schon ein erste Fachwissenschaft aufgebaut hat, darum sich zu spezialisieren. Also für eine bestimmte Schule oder eine bestimmte Altersstufe, etwas Grundstufe oder Sekundarstufe oder Sekundarstufe zwei. Wichtig ist, dass es ein Praxissemester gibt, das gut begleitet wird. Damit es immer wieder eine Rückkopplung gibt, wie es in der Schule aussieht. Das Studium soll, mehr als heute, auf den Alltag in der Schule vorbereit
Was würde sich am Referendariat verändern?
Das Referendariat ist natürlich wichtig für die Praxisphase aber das Referendariat ist heute nicht gut aufgebaut. Die Prüfungsweisen im Referendariat sind heute zu sehr fokusiert auf die eine tolle Stunde, die man halten muss und die eigentlich nicht der Wirklichkeit entspricht. Wir brauchen im Referendariat eine Leistungsmessung für die Referendare, die eher an ihrer pädagogischen Entwicklung orientiert ist. Und wir brauchen eine bessere Ausbildung und Unterstützung der Seminarlehrer, sodass das Referendariat eine Phase wird, in der man sich als Lehrkraft ausprobieren kann und nicht als billige Lehrkraft missbraucht wird, die ständig am Limit arbeiten muss.
Was muss sich an der baulichen Gestaltung von Bayerns Schulen verändern?
Ursula Sowa:
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