Frauen! Macht! Politik!

Sandra Huber – 2. Bürgermeisterin in Pegnitz

Wie hast du das geschafft?

Drei Punkte waren für mich entscheidend:

  • Auf jeden Fall ist das nicht allein mein Erfolg, sondern der unseres grünen Teams! Seit Jahrzehnten gab es aktive grüne Stadträt*innen in Pegnitz. Wir sind darüber hinaus in den letzten 8 Jahren als OV stark sichtbar geworden durch viele Aktionen wie „Tauschrausch“, Fahrradfest, Fairtrade, aber z.B. auch durch Arbeit in der Flüchtlingshilfe. Wir sind inzwischen als Grüne in Pegnitz ein feste Größe 🙂 Ich habe im OV uneingeschränkte Unterstützung für meinen Bürgermeisterwahlkampf erhalten, was nach außen positiv wahrgenommen wurde.
  • Zur zweiten Bürgermeisterin gewählt zu werden, war so denke ich, möglich durch meine konstruktive Sacharbeit im Stadtrat in den letzten 6 Jahren, die mir offenbar unabhängig von Parteipolitik Wertschätzung der Stadtratskolleg*innen eingebracht hat.
  • Letztlich wäre ich vermutlich nicht zweite Bürgermeisterin geworden, wenn ich nicht als Bürgermeisterin kandidiert hätte. Dadurch habe ich und haben wir als Grüne unterstrichen, dass wir uns solche Ämter zutrauen.

Wofür möchtest du das Amt nutzen?

Welche Aufgaben man als zweite Bürgermeisterin hat, hängt ja sehr stark von der/dem ersten Bürgermeister*in ab. Wir haben hier in Pegnitz vereinbart, dass es eine gewisse Arbeitsteilung geben soll, sodass ich mich bei Themen wie z.B. Ökomodellregion, Faire Beschaffung und Klimaschutz direkt einbringen kann. Natürlich ist für alles, wofür des Beschlüsse braucht, die Mehrheit im Stadtrat entscheidend. Allerdings erwarte ich schon, dass ich durch die Position als Zweite Bürgermeisterin viel mehr Gelegenheiten habe, entsprechende Anregungen zu geben.

Wichtig ist mir auch, dass wir in Pegnitz eine konstruktivere Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister, Verwaltung und Stadtrat erreichen und dass die Kommunikationsprozesse besser laufen. Ich bin zuversichtlich, dass das in dieser neuen Konstellation möglich ist und dass ich dazu als Zweite Bürgermeisterin beitragen kann – sonst hätte ich das Amt nicht übernommen.

Nicht zuletzt möchte ich als Frau mit Familie ein „role model“ für andere Frauen und junge Mädchen zu sein und zeigen: Frauen bringen die Kommunalpolitik voran und haben Freude daran, ihr direktes Lebensumfeld in der Gemeinde selbst mit zu gestalten.

 

 

Barbara Poneleit – 3. Landrätin in Forchheim

Wie hast du das geschafft?

Ich bin seit 2014 im Forchheimer Kreistag und meine „persönliche Ader fürs Netzwerken“ hat mich auch in Kontakt zu vielen Kreisrät*innen der anderen Fraktionen gebracht. Soweit es meine Zeit zugelassen hat, habe ich auch verschiedenste Veranstaltungen besucht, bei denen eine privateres Kennenlernen möglich wurde (Landfrauentag, Reisen mit dem Kreistag, im Landkreis wandern – alles wozu wir als Kreisrät*innen eben eingeladen wurden), wenn es nicht möglich war, habe ich mich entschuldigt.

So bin ich natürlich auch mit den wichtigen Kolleg*innen der Fraktionsspitzen in Kontakt gekommen und habe mir Wertschätzung erworben. Dennoch war es eine Zitterpartie, weil der Landrat seine Stellvertreter von der vorigen Periode behalten wollte. Dann kam ein bisschen Glück dazu, weil die SPD den vorigen 3. Stellvertreter nicht wieder unterstützen wollte, sondern einen anderen Kandidaten favorisierte. Kurzfristig stellten sie dann ihren Wunschkandidaten als 1. Stellvertreter auf um den ehemaligen 3. Stellvertreter dann doch als 3. Stellvertreter anzubieten. Da wir unser Angebot schon vorher schriftlich eingereicht hatten, wurde eben zuerst darüber abgestimmt.

Es hat mich sehr gefreut, daß ich zusätzlich zu unseren 11 Stimmen 24 Kolleg*innen aus anderen Fraktionen gewinnen konnte (keine von der AfD) Auch innerhalb der Grünen Fraktion war es nicht so einfach, die Unterstützung der CSU-Kandidatin „schmackhaft zu machen“ – wir gingen ja in Vorleistung ohne Sicherheit für die anschließenden Abstimmungen.

Wofür möchtest du das Amt nutzen?

Ich möchte das Amt nutzen, als politisch aktive Frau auch andere Frauen für ein Engagement zu motivieren, die Sichtbarkeit der Grünen zu erhöhen. Gleichzeitig sehe ich mich weiterhin als Netzwerkerin auch für überparteiliche Zusammenarbeit.