flächenfraß

Flächenfraß schreitet vorerst ungehindert voran

Die Ablehnung des Volksbegehrens wider den Flächenfraß ist fatal: das Bemühen freiwillig Flächenverbrauch einzudämmen wird allzu oft leichtfertig herangezogen.

Erst kürzlich beeindruckten die im Landkreis Bayreuth erlebten Starkregen-Ereignisse mit überfluteten Straßen und überschwemmten Kellern. Fortgespültes Erdreich färbte die Bäche und fortgeschwemmtes Geröll blockierte so manche Straße. Und dabei darf man sich nicht von Statistiken einlullen lassen, die auf durchschnittlich Regenmengen im Monatsüberblick verweisen- auch die Mikrometereologen der Uni Bayreuth warnen: fällt der Regen zu rasch auf hartgedörrten Boden, ist Versickern kaum möglich, derlei Vorkommnisse sind häufiger zu erwarten.

Intensiv bewirtschaftete Böden verlieren zudem einen Teil ihrer natürlichen Speicherfähigkeit: so fließt z. B. das Wasser in den Rinnen zwischen Maisreihen viel zu rasch ab. Extensiv bewirtschaftete Böden mit breiter mikrobiologischer Bodenkultur und einer Bepflanzung die das Erdreich mit entsprechender Bewurzelung und Beschattung hält, schützt hiervor weitgehend.

Der Klimawandel und die notwendigen Konsequenzen daraus seien nur kurz erwähnt: viel wichtiger erscheint an der Stelle auf den Ablasshandel einerseits, die Konkurrenz um Gewerbesteuer und mangelnde Versicherbarkeit andererseits hingewiesen. Als Totschlagargument wird auf Ausgleichsflächen verwiesen, mit denen zubetonierte Flächen wettgemacht werden sollen. Natürlich ist jede aufgewertete Fläche zu begrüßen: doch wird nur selten Erdboden tatsächlich von Beton/Asphalt &Co befreit und kommt so als Sickerfläche in Betracht.

Die Kommunen dagegen befinden sich in permanentem Konkurrenzdruck zu Nachbargemeinden, auch wenn es um Gewerbesteuereinnahmen geht: doch auch hier lohnt es genau hinzugucken: wieviel bringen neue Gewerbegebiete tatsächlich, wenn in riesigen, ebenerdigen Lagern 1-2 Menschen beschäftigt sind und der Rest von Maschinen erledigt wird? Wenn zugleich die Kosten für die überlasteten Kanalisationen in die Höhe schießen? Was nützt das den Bürger*innen und Geschäftsleuten, wenn sie auf sich gestellt sind im Kampf mit Versicherungen, die solche Ereignisse in ihren Policen immer häufiger ausschließen und zugleich der Staat keine Hilfen mehr zur Verfügung stellen möchte?

Bei der Podiumsdiskussion des BN wurde deutlich, dass Bürger*innen hier auf keine Lösungen von Seiten CSU und FWG zu erwarten haben: neu aufgelegte Förderprogramme wie „innen statt außen“ sind einmal mehr nur Feigenblättchen. Hier bedarf es kreativer Lösungen, bei denen Parkplätze für den Nahversorger unter diesem und Kindergärten darüber, Aufstocken statt in die Breite zu gehen interkommunale Bündnisse und so weiter. Die Begründung der Ablehnung des Volksbegehrens trotz der zahlreichen Unterstützer*innen und des breiten Bündnisses, zeigt, wie groß die Angst und wie schwach ausgeprägt die offene Diskussionskultur ist: nicht immer muss jede Lösung im Detail vorher in Stein gemeißelt sein, aber ganz ohne Rahmenbedingungen wird es schwierig Boden zu schützen! in Stein gemeißelt sein, aber ganz ohne Rahmenbedingungen wird es schwierig Boden zu schützen!
 

 

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