Es grünt so grün – Mitgliederzuwachs in Oberfranken

Grüner Mitgliederzuwachs 2019 in Oberfranken

40% mehr Grüne in Oberfranken gegenüber 2018 bedeutet mehr Gewicht für Klima-, Naturschutz und Zusammenhalt:

Inhalt:

Wachstums-Euphorie bei uns Grünen?

Wer uns Grüne kennt der weiß, beim Thema Wachstum tappen wir nicht in die Euphorie-Falle, sondern es schärfen sich bei uns alle Sinne. Wachstum ist für uns kein Selbstzweck. Es ist für sich alleine auch kein Erfolgsfaktor. Deshalb lohnt es sich einmal zu betrachten, welchen Wert das Wachstum unserer Mitgliederzahlen gegenüber 2018 für uns hat:

Die Probleme werden nicht weniger

Bei den Kommunalwahlen sind wir – im noch nie gekanntem Maße – in Gemeinde- und Stadträte eingezogen. In einigen Kommunen stellen wir zweite und dritte Bürgermeister*innen. Diese Kommunalwahlen waren für uns ein riesiger Erfolg.

Dies war nur möglich, da sich viele neue grüne Listen gegründet haben und damit einhergehend neue grüne Mitglieder, Unterstützer*innen und Ortsverbände.

Jetzt ist es uns möglich auf breiterer Basis Einfluss auf die Geschicke unserer Region zu nehmen. Und ganz ehrlich, aufgrund der Herausforderungen hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn unser Erfolg noch größer ausgefallen wäre.

Viele Kommunen in Oberfranken sind noch weiße Flecken. In vielen Kommunen fragt deshalb heute niemand danach,

  • ob diese oder jene Flächenversiegelung wirklich unvermeidbar ist;
  • wie wir unsere Kommunen und Städte hitzeresistenter machen können;
  • wie wir die Gesundheit von Kindern und älteren Menschen vor dem Klimawandel besser schützen können;
  • wie wir eine gesunde Ortsentwicklung hinbekommen;
  • ob die Ortsumgehung tatsächlich Probleme löst oder ob sie sie nur verlagert und für noch mehr Verkehr sorgt;
  • wie die Mobilitätswende konkret vor Ort umgesetzt wird;
  • wie wir Mobilität für alle – auch ohne Auto – schaffen;
  • wie wir kostengünstigen Wohnraum bei effizienten Flächenmanagement schaffen;
  • wie wir die bäuerliche Landwirtschaft bei uns vor Ort stärken;

Es gibt also noch keinen Grund für uns nachzulassen – im Gegenteil: In jeder Kommune ist nachhaltige Politik notwendig, damit das große Ganze gelingen kann.

Wo können wir für unsere Region Oberfranken weiterhin ansetzen?

Unser Ziel ist es deshalb, unsere Einflussmöglichkeiten für mehr Klima-, Naturschutz und Zusammenhalt auch in Oberfranken weiter auszubauen.

Der nächste große Meilenstein auf diesem Weg – durch Wahlen Gewichte zu verschieben – sind die Bundestagswahlen im nächsten Jahr. Hier werden Gestaltungs-Realitäten für die nächsten vier Jahre geschaffen.

Welche Möglichkeiten bieten sich bezüglich Bundestagswahl für uns oberfränkischen Grünen? Wo sind wir für unsere Region gefordert, ein größeres Gewicht einzunehmen?

Auf den Weg zur Bundestagswahl gibt es mehrere Meilensteine:

Die Aufstellung der Direktkandidat*innen

Der 25. Juni 2020 war der Stichtag, an dem mit der Nominierung der Direktkandidat*innen gestartet werden konnte. Somit dürfte es mit der Wahlrechtsreform und damit mit einer Änderung der Stimmkreis-Zuschnitte für die Bundestagswahl 2021 nichts werden. Wir können uns deshalb wieder auf 5 Wahlkreise in Oberfranken einstellen.

Diese sind:

Die oberfränkischen Stimmkreise für die Bundestagswahl 2021    
Stimmkreis-Nr Stimmkreis-Name Kreisverbände Kommunen
236 Bamberg
  • Bamberg-Land
  • Bamberg-Stadt
  • Forchheim
  • Freie Kreisstadt Bamberg
  • Teile des Landkreises Bamberg
  • Teile des Landkreises Forchheim
237 Bayreuth
  • Bayreuth-Land
  • Bayreuth-Stadt
  • Forchheim
  • Freie Kreisstadt Bayreuth
  • Teile des Landkreises Bayreuth
  • Teile des Landkreises Forchheim
238 Coburg
  • Coburg-Land
  • Coburg-Stadt
  • Kronach
  • Freie Kreisstadt Coburg
  • Landkreis Coburg
  • Landkreis Kronach
239 Hof
  • Hof
  • Wunsiedel
  • Freie Kreisstadt Hof
  • Landkreis Coburg
  • Landkreis Kronach
240 Kulmbach
  • KV Bamberg-Land
  • KV Kulmbach
  • KV Lichtenfels
  • Teile des Landkreises Bamberg
  • Landkreis Kulmbach
  • Landkreis Lichtenfels

Die Nominierung der Kandidat*innen muss aller spätestens bis zur Aufstellungsversammlung der Grünen Bayern zur Landesliste für die Bundestagswahl 2021 erfolgt sein. Soll eure Kandidatin oder Kandidat ein Votum des Bezirksverbandes hierzu erhalten, so muss eure Nominierung bis spätestens 10.10.20 erfolgt sein. An diesem Tag findet eine Bezirksdelegiertenkonferenz statt, auf der Voten für die Landeslistenaufstellung zur Bundestagswahl vergeben werden (siehe auch „Die Aufstellung der grünen Bayernliste“). Die Anzahl der Delegierten für euren Kreisverband richtet sich nach der Anzahl eurer Mitglieder – Details hierzu findet ihr in der Bezirkssatzung.

Kandidat*innen: Für diejenigen, die den Gedanken in sich tragen, zu kandidieren, empfiehlt es sich, sich im Vorfeld der Kandidatur über das Berufsbild Bundestagsabgeordneter genau zu informieren. Dazu gehört auch sich ehrlich die Frage zu stellen, ob ein Mandat zur eigenen Persönlichkeit passen würde. Sinnvoll ist auch sich klar zu machen, was für ein Gefüge eine Fraktion ist und ob es einen erfüllt, in diesem Umfeld politisch aktiv zu sein.

Viele Personen werden Ansprüche an euch stellen. Diese werden oft in Form von Kritik geäußert. Kannst du damit konstruktiv umgehen? Schaffst du es, dich unabhängig davon auf dieser langen Wegstrecke zu motivieren? Welches Zeitbudget steht dir zur Verfügung, um den Einladungen nachkommen zu können?

Kreisverbände sollten für sich Ziele im Rahmen der Bundestagswahl definieren. Dazu zählen nicht nur Stimmergebnisse, sondern auch strukturelle Ziele. Will ich zum Beispiel die Bundestagswahl nutzen, um in einer Kommune einen Ortsverband zu initiieren? Wie kann der Vorstand die Bundestagswahl zum Anlass nehmen, um die Mitglieder noch besser einzubinden? Passen unsere Ziele zu unserem Budget? Und wie passen die einzelnen potentiellen Kandidat*innen zu unseren Zielen? Welche Kriterien haben wir zur Kandidatenauswahl?

Eine Fürsorgepflicht des Vorstandes ist es, die potentiellen Kandidat*innen auf die Belastungen eines Wahlkampfes aufmerksam zu machen und letztlich den oder die Kandidat*in auch darauf vorzubereiten. Viele können sich im Vorfeld nicht vorstellen, welche physischen und psychischen Belastungen so ein Wahlkampf darstellt.

Die Aufstellung der grünen Bayernliste

Bisher hatten wir für ganz Oberfranken eine Abgeordnete. Um unsere Region besser vertreten zu können, hoffen wir, dies bei der nächsten Bundestagswahl ausbauen zu können.

Delegierten gewählt, basierend auf der Anzahl ihrer Mitglieder.

Da Oberfranken bzgl. des Bevölkerungsanteils in Bayern zu den kleinen Bezirken gehört, gehört Oberfranken naturgemäß nicht zu den mitgliederstärksten Bezirken. Aufgrund unseres überdurchschnittlichen Wachstums in Oberfranken konnten wir aber zumindest etwas aufholen.

Wir können damit bei der LDK ein wenig mehr Gewicht einbringen. Aber auch nur, wenn es uns gelingt in unseren Zielen einig zu sein. Darüber hinaus bedarf es aber auch besonderer Anstrengungen unserer Kandidat*innen, um dort erfolgreich bestehen zu können.

So ist es hilfreich, wenn Kandidat*innnen im Vorfeld der Aufstellungsversammlung den Delegierten bereits bekannt sind. Unumgänglich ist auch eine professionelle Vorbereitung. Das bedeutet, dass man sich mit Hilfe eines Coaches auf die Vorstellung bei der LDK vorbereitet.

Die Bundestagswahl selbst

Zu keiner anderen Zeit ist die Bevölkerung so politisiert wie zu Wahlzeiten. Wobei die Wahlen sich unterschiedlichem Interesse erfreuen. Während die Kommunalwahlen anhand der Wähler*innen-Beteiligung leider das geringste Interesse bei Wahlen generiert, ist die Bundestagswahl für die Bevölkerung die bedeutendste Wahl.

Im Umkehrschluss ist dies für uns der Hinweis, dass es zu dieser Zeit am leichtesten ist mit den Bürger*innen in Kontakt zu kommen. Dies sehen wir auch an den Parteieintritten: Wahlen sind die Zeit, in der wir die meisten Parteieintritte verzeichnen können.

Dies ist also die Zeit, in der es uns am leichtesten gelingen kann, unsere Strukturen zu verbessern. Wenn wir also diese Chance nutzen, sorgen wir dafür, dass wir bei den nächsten Wahlen bessere Ergebnisse erzielen. Bessere Ergebnisse bedeuten mehr politischen Einfluss.

Leider wird diese Chance von vielen Kreisverbänden noch zu wenig genutzt, da der Fokus rein auf das Handling des Wahlkampfes gerichtet ist. Dies wird damit begründet, dass zu wenig Kapazitäten dafür vorhanden sind. Kann es vielleicht aber auch daran liegen, dass wir im Vorfeld zu wenig Fokus auf diese Frage richten?

Wäre es nicht einmal spannend zu sehen, was passiert, wenn wir diesen Aspekt mit in die Planung des Wahlkampfes einbauen? Letztlich bedeutet dies aber auch, früher mit der Wahlkampfplanung zu beginnen, sofern man nicht zusätzliche Kapazitäten für dieses Thema gewinnen kann.

Und da schließt sich dann wieder Kreis: Wir bemühen uns um mehr Mitglieder*innen nicht um eine Wachstums- beziehungsweise Erfolgsgeschichte erzählen zu können, sondern um unsere Politik durchsetzen zu können.

Platz 3 beim Mitglieder-Wachstum in ganz Bayern für Bayreuth-Land

Besonders stark: Unser Abschneiden im Bayern-Ranking – wir liegen auf Platz 3 und mit 39,9% über dem Durchschnitt.

Und auch der KV mit dem größten Wachstum ist bei uns in Oberfranken: Wir freuen uns mit dem KV Bayreuth Land über 108,6% Zuwachs.

Die Bereitschaft vieler neuer Mitglieder sich zu engagieren und OVs zu gründen, haben sich auch bei der Kommunalwahl bemerkbar gemacht: Überall wo wir angetreten sind, stellen wir nun Rät*innen!, freut sich Co-Sprecher Andreas von Heßberg.

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