Sanfter Tourismus – Naturerlebnisdörfer

Naturerlebnisdörfer

Naturnaher Urlaub in Bayerns Mittelgebirgen

Wer wandern gehen möchte und naturnahe und nachhaltige Erholung sucht, wird in den Alpen schnell fündig.

Bislang drei „Bergsteigerdörfer“ des Deutschen Alpenvereins (DAV) stehen für sanften Tourismus, sie verzichten auf Seilbahnen, Schneekanonen und andere technische Erschließungen der Bergnatur. Sie achten aber auch auf regionale Wirtschaftskreisläufe und engagieren sich für ihre Bauern.

Zertifiziert wurden Kreuth, Schleching und Ramsau durch den DAV und der Freistaat fördert sie finanziell.

Naturerlebnisdörfer für Oberfranken

Ein vergleichbares Konzept will Ludwig Hartmann auch in den bayerischen Mittelgebirgen etablieren: In Anlehnung an die Bergsteigerdörfer sollen „Naturerlebnisdörfer“ eine ausgewogene Balance zwischen dem Schutz der Natur und der Kulturlandschaft und einem umweltverträglichem Tourismus bieten.

Die Idee dahinter: Ein touristisches Gegengewicht zu den bayerischen Alpen schaffen und Zukunftsperspektiven für die Bevölkerung bieten.

Hierfür kommen Orte mit nachhaltiger Tourismusinfrastruktur, gutem Zugang zu einem großräumigen Wanderwegenetz und Bestnoten in der Landschafts- und Umweltqualität sowie bei der Bewahrung der örtlichen Kultur in Frage.

„Mit ihrem einseitigen Fokus auf Bayern, Berge, Lederhosen haben CSU und Staatsregierung über Jahre hinweg ein alpentümlerisches Zerrbild von Bayern gezeichnet, das letztlich zu einer Überlastung von Oberbayern und dem Allgäu führt. Dabei hat Bayern überall schöne Ecken.“

Ludwig Hartmann

Potenzielle Orte in Oberfranken liegen unter anderem in Regionen mit bayerischen Naturparken wie dem Fichtelgebirge oder dem Frankenwald. Dort ist ein echtes Naturerlebnis fernab ausgetretener Tourismuspfade möglich.

Die „Naturerlebnisdörfer“ können zu einer eigenständigen Regionalentwicklung des ländlichen Raums, einer Stärkung des Angebots im Öffentlichen Personennahverkehr, einer Verbreiterung des kulturellen Lebens und somit zur dauerhaften Erhaltung attraktiver Lebensbedingungen für die einheimische Bevölkerung beitragen.

Somit ergibt sich eine Win-Win-Situation für die Bevölkerung vor Ort und für Touristinnen und Touristen, die Wert auf unberührtere Landschaften und nachhaltigen Urlaub legen.

Außerdem sollen Naturerlebnisdörfer eine Vorbildwirklung entfachen, die sich auch auf das aktive Bemühen, das Ziel der nachhaltigen Entwicklung in der Region zu verwirklichen, erstreckt: Im Zweifelsfall sollen in Naturerlebnisdörfern Werte wie Natur und Landschaft Vorrang haben.

„Die Naturfreunde und der Wanderverband sollen einmal die Naturerlebnisdörfer auswählen und zertifizieren. Beide Organisationen waren sofort angetan, als Hartmann ihnen sein Konzept vorgetragen hat. Die Naturfreunde sind eine gut 100 Jahre alte, von österreichischen Sozialisten gegründete Organisation für naturnahen Sport, sanften Tourismus und kulturelle Vielfalt. In Bayern zählen sie rund 20 000 Mitglieder. Der Wanderverband ist eine Dachorganisation, der so traditionsreiche Organisationen wie der Bayerwaldverein oder der Frankenwaldverein angehören. Er vertritt mehr als 100 000 Mitglieder.

„Das Konzept passt sehr gut zu uns“, sagt der Präsident des Wanderverbands, Gerhard Ermischer. „Wir sind ja vor allem in den Mittelgebirgen daheim und da sind noch so viele Regionen so ursprünglich, dass die Marke sicher ein Erfolg wird.“ So wie Ermischer hat auch Christine Eben von den bayerischen Naturfreunden sofort zugesagt, als Hartmann ihren Verbänden die Vergabe des Prädikats angetragen hat. „Wir stehen ja von Anbeginn unserer Geschichte für einen naturnahen Tourismus“, sagt Eben.“

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-naturerlebnisdorf-urlaub-tourismus-1.5010632

Naturschutzgebiet Höllental

„Umweltminister erweist Umwelt einen Bärendienst“,so beurteilt MdL Tim Pargent die jüngste Entscheidung des bayerischen Umweltminister Glauber zur Höllentalbrücke. Mit dieser Ausnahmegenehmigung werden die strengen Schutzbestimmungen für das Naturschutzgebiet Höllental außer Kraft gesetzt. Die Fachexperten des Naturschutzbeirates der Regierung von Oberfranken hatten dem Projekt der Hängebrücke im Höllental aus naturschutzfachlichen Gründen die Zustimmung verweigert. Der Umweltminister positioniert sich damit auch gegen die anerkannten Naturschutzverbände, die den Eingriff in das wertvolle Naturschutzgebiet kategorisch ablehnen. Durch die Erteilung der Ausnahmegenehmigung erweisen sich die Verlautbarungen von Staatsregierung, CSU und FW als bloße Lippenbekenntnisse. Das Projekt des Landkreises widerspricht den Zielen von Arten- und Klimaschutz. Das Höllental ist Heimat vieler besonders geschützter Pflanzen und Tiere. Flora und Fauna werden durch das Vorhaben geschädigt oder zerstört. Die angestrebten 400.000 Besucher pro Jahr, überwiegend Tagestouristen und 600 geplante Parkplätze erzeugen ein hohes Aufkommen von individuellem KFZ-Verkehr. Dies und die umfangreichen Bauvorhaben, z.B. Besucherzentrum und Höllentalterrassen, wirken sich ungünstig auf die C02-Bilanz aus.Gerade in diesen Zeiten sollten Fördermaßnahmen in sinnvollere Projekte wie z.B. digitale Lernmittel und Schulbauten fließen. Eine Hoffnung bleibt, dass die Finanzierung und die Kostenentwicklung, wie schon der Wirtschaftsminister Aiwanger in der Pressekonferenz andeutete, sich als Hängepartie für die Hängebrücke erweist.Während in der Alpenregion und anderen bayrischen Feriengebieten Maßnahmen zur Eindämmung des Massen-Eventtourismus erstellt werden, verfolgt der Landkreis Hof mit den Frankenwaldbrücken ein gegenteiliges und vorgestriges Konzept. Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen lehnt daher das Vorhaben Frankenwaldbrücken entschieden ab. Unser Ziel ist der Erhalt und die Ausweitung intakter Naturschutz- und FFH-Gebiete im Einklang mit einer sanften und nachhaltigen touristischen Entwicklung.